Nachschlag
GEDICHTE AN GERICHTE
Nachschlag
Und das ist bis heute so geblieben.
München 5. April 2019
Mein Enkel Morgan und ich hatten einen anstrengenden Flug von Bangkkok hinter uns. Gegen 18:30 steckte ich meinen Reisepass in deen Scanner der Passkontrolle, als die Arlarmglocken losschrillten.
„Was ist los, Opa“ , drückte sich mein Enkel an mich.
Ein Polizist winkte uns beide heraus. Morgan war sichtlich irritiert. Ich schickte den damsl 14 Jährigen zur Gepäckausgabe. Das lenkte ihn ab.
„Ihre Personalien bitte“, verlangte ein Bundespolizist meine Papiere.
„Na, ist ist Nazijäger Weinzierl immer noch aktiv?“, versuchte ich zu witzeln. Dabei hatte ich ihm doch ein paar Tage zuvor noch eine E-Mail geschrieben:
„Sehr geehrter Herr Weinzierl
Wie ich Ihnen bereits, vor einem Jahr bereits mitgeteilt hatte, geschah die Verlegung meines Wohnortes von München nach Banglamung/Thailand nicht, um mich einer Strafverfolgung zu entziehen, sondern um mich vor Nachstellungen der sogenannten ANTIFA zu schützen. Ich habe dies durch mehrere Beispiele und der Indiskretion des Hausmeisters belegt.
Da sich an meiner Einstellung nichts geändert hat, möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich mich in der Zeit vom 5. - 12. April 2019 in München aufhalten werde.
Falls von Ihrer Seite noch Informationsbedarf besteht, lassen Sie mich das bitte wissen.
Mit freundlichen Grüssen
Erik Kothny“
Die Formalitäten der erneuten Rechtsbeugung sind in Kapitel 16, „Der Satzbaukasten“ beschrieben.
Nach ca. 30 Minuten ließ man uns laufen.
Ich besuchte meine Schwester. Danach fuhren wir nach Berlin zu meiner Tochter.
Morgan liebte Deutschland und bekam gar nicht genug davon. Es waren ganz simple Sachen, die ihn begeisterten, zum Beispiel, dass man aus dem Wasserhahn trinken konnte.
Und von noch etwas war er begeistert, wie sehr viele Asiaten: von Adolf Hitler.
Nun, den Zahn musste ich Morgan ziehen. Ich besuchte mit ihm das Holocaust-Denkmal. Behutsam brachte ich ihm bei, dass es in Deutschland, damals, als ich noch Kind war, nicht nur gute Sachen gab, sondern auch weniger gute.
Ob ich mich denn noch an Hitler erinnern könne, wollte er wissen. Ich verneinte, erzählte aber von einem Zoo-Besuch in Wien. Da hatte ich vor dem Gehege der Giraffen meine Hand zum Deutschen Gruß gehoben und laut gerufen:
„Heil Hitler, ihr Affen.“
Meine Eltern verließen mit mir fluchtartig den Wiener Zoo.
Wie man sieht, folgte ich schon damals nicht dem Mainstream.
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